Für kleine Kinder ist der gesamte Tag ein spannender Lernprozess: Es wird die Umgebung erforscht, verschiedenste Eindrücke werden verarbeitet und die Sinne werden ausgiebig getestet. Sie lernen viel über ihren Körper, die verschiedenen Arten von Kommunikation und imitieren das Verhalten von Erwachsenen sowie von anderen Kindern. Für eine gute Entwicklung ist es wichtig, die Kinder in einem behüteten Umfeld immer wieder zu ermutigen, neue Erfahrungen zu sammeln, um daraus langfristig zu lernen.
Wir möchten mit Ihrem Kind zusammen auf eine große Entdeckungsreise gehen, ihm viele Dinge näher bringen und seine Neugier wecken. Das Ziel ist dabei, selbstständiger zu werden, um mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu erlangen. Kinder sollen lernen, dass durch ihre Handlungen und Ihre Kommunikation Reaktionen hervorgerufen werden, die dem Kind ermöglichen Einfluss auf seine Umwelt zu nehmen.
Folgende Bildungsfelder sind uns wichtig:
- alltagsintegrierte Sprachbildung
- tägliche Bewegungsanlässe
- Förderung des Selbstbewusstseins
- Förderung der sozialen Kompetenzen
- Förderung der Selbständigkeit
- Partizipation
Diese möchten wir mit der Ausübung des Reggio-Konzeptes erreichen. Die Reggio-Pädagogik entstand in den 1980er Jahren in Italien. Gründer dieser Pädagogik war Loris Malaguzzi. Wir arbeiten nun schon seit 4-5 Jahren mit dieser Pädagogik und sind davon überzeugt, dass gerade Kinder im Alter unter 3 Jahren mit diesem Konzept eine kindgerechte Entwicklung erfahren dürfen. In der Reggio-Pädagogik wird das Kind als Konstrukteur seiner Entwicklung und seines Wissens und Könnens betrachtet. Als Forscher und Entdecker möchte das Kind sich seine Welt erschließen. Dabei ist der Erwachsene Beobachter, Begleiter und Mitforscher.
Ein sicheres Umfeld ist für eine unbeschwerte und geborgene Entwicklung der Kinder Grundvoraussetzung. In unseren Räumen in Glandorf haben wir vielfältige Maßnahmen für einen sicheren Alltag unternommen. Dazu zählen unter Anderem die Sicherung der Steckdosen, besonders sichere Kindermöbel und kindgerechte Spielsachen.
Für die Gesundheit der Kinder ist eine gute Hygiene unerlässlich und wird von uns in allen Bereichen, wie persönlicher Hygiene, sauberen Räumen und bei der Zubereitung von Speisen, umfassend beachtet. Das Immunsystem der Kinder ist noch nicht voll entwickelt und so müssen wir besonders achtsam sein, wenn es darum geht, die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Das Thema „Hygiene“ ist auch immer wieder Bestandteil von Fortbildungen, so dass wir unser Wissen auf einem aktuellen Stand halten können.
Essen und Trinken nimmt in der Kindertagespflege einen großen zeitlichen Anteil ein – es gibt ein Frühstücks- und ein Mittagsbuffet, nachmittags einen kleinen Snack. Eine kindgerechte Ernährung ist für die gesunde Entwicklung wichtig – das bedeutet bei uns, es gibt eine Vielzahl an frischer und abwechslungsreicher Kost. Die täglichen Mahlzeiten werden frisch zubereitet. Jeden Tag gibt es ein besonderes Highlight: ein Joghurt/Quark-Tag, ein Eier-Tag, ein Sandwich-Tag, ein Müsli-Tag, usw. Beim Essen lernt das Kind verschiedene Obst- und Gemüsesorten kennen, lernt wie Brot und Brötchen schmecken und sich anfühlen sowie welche verschiedenen Geschmacksrichtungen es gibt. Die Kinder können sich dazu die Zeit nehmen, die sie brauchen und auch selbst entscheiden was und wieviel sie von den angebotenen Speisen essen. Einen aktuellen Essensplan hängen wir immer zur Ansicht aus. Aus religiösen Gründen verzichten wir auf Schweinefleisch und kochen zum größten Teil vegetarisch. Wir gehen mit den Kinder vor Ort einkaufen. So erleben sie den Ablauf vom Einkauf bis zum Verzehr mit und lernen die Lebensmittelkette kennen. Als Getränk steht den Kindern jederzeit Wasser zur Verfügung. In der kalten Jahreszeit bieten wir auch ab und zu warmen, ungesüßten Früchtetee an.
In unserer täglichen Arbeit mit den unter 3 jährigen Kindern konnten wir feststellen, dass auch sie eine Meinung oder Vorlieben haben, die sie uns auf irgendeine Art und Weise zeigen. Auch wenn die Kinder sich noch nicht sprachlich ausdrücken können, haben sie das Recht, gesehen zu werden. Wir möchten die Kinder ermutigen, auch in ihren jungen Jahren ihre Meinung zu äußern und ihnen zeigen, dass wir diese auch respektieren. Sie dürfen mitentscheiden, ob sie lieber einen Ausflug machen oder auf ihrem Spielplatz spielen. Ob nun beim Frühstück oder beim Mittagessen ist es uns wichtig, dass die Kinder uns zeigen, was sie gerne essen möchten und was nicht. In vielen Situationen beziehen wir die Kinder mit ein, um sie für das Leben "stark" zu machen.
Unser Tag ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die immer wiederkehren und so Vertrauen und Verlässlichkeit für die Kinder bringen. Einzelne Tätigkeiten, wie Hände waschen, die Mahlzeiten, Zähne putzen oder natürlich der Mittagsschlaf strukturieren den Tag – die Kinder entwickeln eine Routine und lernen Abfolgen in einem Tagesablauf. Zwischen diesen festen Strukturen gibt es täglich wechselnde Angebote, die den Tag lebendig und abwechslungsreich gestalten – uns wird bestimmt nie langweilig.
Auch die Kinder können mitentscheiden, welche Spiele, Tätigkeiten oder Ausflüge wir an einen Tag machen oder auch für die nächsten Tage planen. Die Kinder lernen Wünsche zu äußern und im sozialen Miteinander auf die Wünsche Anderer einzugehen.
Unser Tagesablauf sieht wie folgt aus:
7.00 - 8.45 Uhr Bringzeit, freies Frühstück, Freispiel
ca. 8.45 Uhr Morgenkreis
9.00 - 11.00 Uhr Freispiel, Projektarbeit, Ausflüge
ca. 11.00 Uhr Windelrunde
11.30 Uhr Mittagessen
12.00 Uhr Abholzeit
12.15 - 14.00 Uhr Mittagsschlaf
14.00 Uhr wecken, Windelrunde, Abholzeit
14.30 Uhr Snack
14.45 - 16.00 Uhr Freispiel, Abholzeit
Zeiten des täglichen Ablaufs können variieren. Für einen gemeinsamen Start in den Tag sollten alle Kinder bis 8.45 Uhr da sein.
Die Phase der Eingewöhnung ist sowohl für das Kind, als auch für die Eltern von großer Bedeutung – beide müssen Vertrauen zu uns aufbauen. Die Eingewöhnungsphase ist sehr individuell gestaltet: Die Kinder reagieren unterschiedlich auf Veränderungen und manche Kinder benötigen mehr Zeit, um sich auf eine neue Umgebung und eine neue Bezugsperson einzustellen. Die Eingewöhnung findet bei uns nach dem "Berliner Eingewöhnungsmodell" statt.
Je nach Kind dauert die Eingewöhnung bis zu vier Wochen. Sollte es einmal länger dauern, ist das auch in Ordnung – das Kind und die Eltern bestimmen das Tempo. Am Anfang der Eingewöhnung besucht das Kind zusammen mit einem Elternteil unsere Kindertagespflege und sie verbringen gemeinsam einige Stunden hier, wobei sie die neuen Räume, die anderen Kinder und den Tagesablauf kennenlernen.
Im nächsten Schritt, der auch schon nach ein paar Tagen erfolgen kann, verlässt das Elternteil unsere Kindertagespflege für eine Weile – bleibt aber natürlich in der Nähe. Die Dauer der Abwesenheit des Elternteils steigern wir je nach Fortschritt der Eingewöhnung. Die Eingewöhnungsphase ist beendet, wenn sich Ihr Kind wohl bei uns fühlt und auch Sie ein gutes Gefühl dabei haben, es den Tag über durch uns betreuen zu lassen.
Eine gute und offene Zusammenarbeit zwischen Eltern und uns ist für das Kind und seine Entwicklung sehr wichtig. Durch die kleine Gruppengröße haben wir in jeder Bring- und Holsituation ein bisschen Zeit, über den Tag und die Erlebnisse zu sprechen. Für intensiveren Austausch haben wir auch Elternsprechtage oder Sie sprechen uns einfach an und wir suchen nach einem gemeinsamen Termin.
Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die Entwicklung jedes einzelnen Kindes fachgerecht beobachten und dokumentieren. Wir möchten durch individuelle Portfolios und mit dem Ravensburger Entwicklungsbogen für 2-3 jährige Kinder gewährleisten, die Entwicklung der Kinder stets im Blick zu behalten. Mit regelmäßig stattfindenden Tür- und Angelgesprächen und terminierten Elternsprechtagen informieren wir die Eltern über den Entwicklungsstand ihres Kindes.